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Mikrodontie: Warum kleine Zähne mehr bedeuten als nur ein Schönheitsmakel

02 Dezember · 3 Minuten

Zahnanomalien beeinträchtigen sowohl die Ästhetik als auch die Funktion eines jeden Mundes. Die Mikrodontie gehört zu diesen Anomalien. Ein Zustand, der große Auswirkungen auf die Form, Größe und Funktion der Zähne hat.

Was ist Mikrodontie?

Mikrodontie ist eine Zahnfehlbildung, bei der die Zähne kleiner als normal ausgebildet sind. Diese Anomalie kann einzelne Zähne oder das gesamte Gebiss betreffen und sowohl bei Erwachsenen als auch bei Milchzähnen auftreten.

Kleine Zähne können sowohl aus ästhetischen als auch aus funktionellen Gründen eine Herausforderung darstellen und oft zu kieferorthopädischen oder prothetischen Maßnahmen führen.

Mikrodontie bei Erwachsenen

Kleine Zähne bei Erwachsenen können an einem einzelnen Zahn oder an mehreren Zähnen auftreten. Wenn nur ein Zahn betroffen ist, ist eine genaue Diagnose wichtig. Er darf nicht mit einem Milchzahn verwechselt werden, der noch nicht ausgefallen ist, denn ein solcher hat keinen bleibenden Zahn mehr dahinter, der ihn ersetzen könnte, wenn man ihn entfernt.

Mikrodontie bei Kindern

Mikrodontie bei Kindern zeigt sich durch Zähne, die im Verhältnis zu den Wurzeln und dem Zahnfleisch deutlich kleiner wirken. Du solltest Mikrodontie bei Kindern nicht mit Milchzähnen verwechseln, besonders in der Phase, in der sowohl Milchzähne als auch bleibende Zähne vorhanden sind. Der Größenunterschied zwischen bleibenden und Milchzähnen lässt die Milchzähne dann noch kleiner erscheinen.

Arten der Mikrodontie

Es gibt drei Hauptformen der Mikrodontie:

Generalisierte Mikrodontie: Alle oder die Mehrheit der Zähne sind kleiner als die anderen Zähne

Relative Mikrodontie: Die Zähne sind normal ausgebildet, aber der Kieferknochen ist zu groß, wodurch ein optisches Ungleichgewicht entsteht

Lokal begrenzte Mikrodontie: Nur einzelne Zähne sind betroffen, häufig die oberen seitlichen Schneidezähne oder die Weisheitszähne

Ursachen von Mikrodontie

Die Ursachen für kleine Zähne bei Erwachsenen können vielseitig sein. Meistens ist die Zahnanomalie das Ergebnis einer Kombination an verschiedenen Ursachen. Dazu gehören beispielsweise:

Genetische Veranlagung: zu kleine Zähne können innerhalb der Familie vererbt werden

Hormonelle Störungen: Schwankungen der Hormone, beispielsweise durch eine Hypothyreose, in wichtigen Wachstumsphasen können die Größe der Zähne beeinflussen

Entwicklungsstörungen: Angeborene Syndrome wie das Down-Syndrom oder eine Gaumenspalte können mit zu kleinen Zähnen einhergehen

Umwelteinflüsse: Bestimmte Einflüssen, wie Infektionen oder auch ein Ernährungsmangel, können zur Entwicklung der Mikrodontie beitragen

Folgen von Mikrodontie und ihr Einfluss auf die Zahngesundheit

Die Folgen von zu kleinen Zähnen gehen über die reine Ästhetik hinaus. Verschiedene Probleme können auftreten:

Zahnfehlstellungen: Es entstehen Lücken zwischen den Zähnen, wodurch es zu Fehlstellungen und Zahnwanderungen kommen kann

Beeinträchtigtes Kauen: Kleine Zähne erschweren das effiziente Kauen von Nahrung, wodurch die Verdauung beeinträchtigt werden kann

Höheres Kariesrisiko: Kleinere Zähne haben oft weniger Zahnschmelz und sind anfälliger für Karies

Sprachprobleme: Sind Schneidezähne betroffen, kann die Aussprache beeinträchtigt sein

Ästhetische Probleme: Patient*innen mit zu kleinen Zähnen fühlen sich oft unwohl mit ihrem Lächeln

Wie wird Mikrodontie diagnostiziert?

Eine genaue Diagnose der Zahnanomalie ist für die Behandlung unerlässlich. Die Diagnose erfolgt durch:

  • Klinische Untersuchung: Größe und Form der Zähne wird genau untersucht
  • Röntgenaufnahmen: relative Größe und Entwicklungsprobleme werden erkannt, wird auch zur Planung von Behandlungsmethoden genutzt

Behandlungsmethoden für zu kleine Zähne

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zu kleine Zähne zu behandeln:

Veneers

Veneers sind dünne Verblendschalen aus Keramik, die auf die Vorderfläche des Zahns geklebt werden, um die Zahnform zu vergrößern. Durch die Veneers sehen die betroffenen Zähne normal groß aus. Veneers sind eine beliebte Art der Behandlung, da sie nicht-invasiv ist.

Zahnkronen

Besonders bei stark verkleinerten oder geschädigten Zähnen sind Kronen eine langfristige Lösung. Sie schließen den Zahn komplett ein und bessern damit nicht nur die Größe aus, sondern stellen auch die Funktion kleinerer Zähne wieder her.

Kieferorthopädische Behandlung

Führt die Mikrodontie zu Zahnfehlstellungen oder Lücken, können Zahnspangen, Zahnschienen oder auch Retainer genutzt werden, um die Fehlstellungen zu korrigieren und die Lücken zu schließen. Meistens werden kieferorthopädische Behandlungen in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden genutzt, da sie vor allem die Folgen korrigieren, jedoch nicht das Problem an sich.

Zahnimplantate oder Brücken

Müssen die kleinen Zähne extrahiert oder ersetzt werden, sind Zahnimplantate eine dauerhafte Lösung. Sie ersetzen die Zähne vollständig, sodass keine Lücken mehr vorhanden sind. Um die Implantate zu erhalten, müssen vorher alle betroffenen Zähne gezogen werden. Denn das Implantat besteht aus einer künstlichen Zahnwurzel, welche in den Kiefer eingesetzt wird und auf der im Anschluss eine künstliche Krone gesetzt wird.

Eine frühe Diagnose und gezielte Behandlungsmethoden helfen, die Funktion und Optik der Zähne zu verbessern. Wer unter kleinen Zähnen leidet, sollte sich von einem Zahnarzt oder Kieferorthopäden beraten lassen, um die beste individuelle Lösung zu finden.

Kieferorthopädie bei Mikrodontie: Zahnspangen und Aligner bei kleinen Zähnen

Kieferorthopädische Behandlungen wie feste Zahnspangen oder transparente Aligner können dabei helfen, Probleme mit kleinen Zähnen zu verbessern. Solche Behandlungen können die Position Deiner Zähne korrigieren und die Zahnstellung bei Mikrodontie optimieren, sind jedoch keine endgültige Lösung. Zahnspangen bei kleinen Zähnen werden in der Regel als Ergänzung zu anderen Behandlungen eingesetzt.

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