Mundspülung: Welche ist die Richtige für Dich?
Wer kennt es nicht? Man steht vor dem Regal in der Drogerie und ist überwältigt von der Vielzahl an Produkten. Zahnpasten, Mundspülungen, Mundwasser – alles in verschiedenen Farben, Größen und mit den unterschiedlichsten Versprechen. Frischer Atem, Schutz vor Karies, mit Fluorid – aber welches Produkt ist das Richtige für mich?
Kann ich statt Zahnseide Mundwasser verwenden?
Kurz und knapp, die Antwort ist leider: Nein.
Mundwasser hilft dabei, die Bildung von neuem Plaque zu verhindern und bestehende Plaque aufzuweichen. Es ersetzt jedoch nicht die gründliche Reinigung, die durch die Schrubb-Bewegung der Zahnseide erreicht wird.
Doch neue Studien bestätigen den Zusatznutzen von Mundspülungen:
- Verwendung von Mundspülung mit antibakterieller Wirkung 2x täglich über 12 Wochen erhöht die Plaque-Prävention um das 4,6 fache
Eine weitere Studie ergänzt den Nutzen von Mundwasser:
- eine antibakterielle Mundspülung nach dem Zähneputzen sowie Zahnseide reduziert Plaque zwischen den Zähnen um 28,4 % effektiver als 2xtägliches Zähneputzen allein mit täglicher Zahnseide-Anwendung
Fazit: Es ist wichtig, dass Du die richtige Zahnpflege beibehältst und neben Mundwasser auch täglich Zahnseide verwendest.

Antibakterielle Mundspülung und Mundwasser, was sind die Unterschiede?
Viele Mundwasser unterscheiden sich sowohl in ihren Inhaltsstoffen als auch in ihrer Wirkung. Wusstest Du, dass die Begriffe Mundwasser und Mundspülung synonym verwendet werden? Also lässt sich über die Bezeichnungen "Mundwasser" oder "Mundspülung" zunächst nichts über die genaue Zusammensetzung ableiten.
Grundsätzlich lassen sich Mundwasser und Mundspülungen in drei Hauptkategorien unterteilen:
Kosmetische Mundspülung mit ätherischen Ölen
Diese Produkte werden oft als Konzentrat angeboten und müssen vor der Anwendung verdünnt werden. Ihr Hauptzweck ist kosmetischer Natur; sie sollen vor allem Mundgeruch bekämpfen und für frischen Atem sorgen.
Das ist drin: Sie enthalten häufig Extrakte wie Pfefferminz oder Menthol. Die Inhaltsstoffe und Farbzusätze können dabei variieren.
Vorteile einer Mundspülungen mit natürlichen Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen:
- entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften
- mildere Option für die Langzeitanwendung, können aber weniger stark wirken als medizinische Spülungen
Wichtig zu wissen: Kosmetische Mundwässer unterliegen der „Verordnung für kosmetische Mittel“. Das bedeutet, dass sie nicht schaden dürfen, aber nicht zwangsläufig ihren beworbenen Zweck erfüllen müssen. Auch der Hinweis „klinisch getestet“ bedeutet lediglich, dass das Produkt in einer Klinik ausprobiert wurde, sagt jedoch nichts über das Ergebnis der Tests aus.
Antibakterielle Mundspülung zur Zahn- und Zahnfleischpflege
Im Wesentlichen lassen sich zwei Wirkmechanismen unterscheiden:
1. Mundspülungen, die der Zahnfleischpflege dienen
2. Mundspülungen, die der Kariesprävention helfen sollen. Viele dieser Produkte fallen in die Kategorie der sogenannten Mundspüllösungen.
Das ist drin: Eine pflegende Mundspülung enthält oft schützende, heilende oder desinfizierende Substanzen. Dazu zählen beispielsweise
- Fluorid zur Bekämpfung von Bakterien
- Kräuterextrakte, die eine beruhigende Wirkung auf gereiztes Zahnfleisch haben oder die Durchblutung fördern.
Wichtig zu wissen: Neigst Du zu Allergien? Dann solltest Du vorsichtig sein und testen, ob Du auf einen der Inhaltsstoffe, z. B. Kräuter-Essenzen, allergische Reaktionen zeigst.
Medizinische Mundspülung
Medizinische Mundspülungen gelten als Arzneimittel und sind ausschließlich in Apotheken erhältlich.
Das ist drin: Solch eine antibakterielle bzw. antiseptische Mundspülung aus der Apotheke enthält oft Chlorhexidin. Dieser Wirkstoff tötet gezielt Bakterien ab.
Anwendungsgebiet: Deine Zahnärzt*in kann sie Dir beispielsweise nach einer Zahn-OP oder bei einer Parodontitis-Behandlung verschreiben.

Medizinische Mundspülungen im Überblick
Medizinische Mundspülungen bieten eine Vielzahl von Anwendungsgebieten und Inhaltsstoffen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse abgestimmt sind. In diesem Abschnitt bekommst Du einen Überblick über verschiedene Arten medizinischer Mundspülungen sowie deren spezifische Einsatzmöglichkeiten.
Antibakterielle Mundspülung gegen Karies
Eine kariesverhütende Mundspülung wirkt, indem sie Bakterien aus dem Mund entfernt. Gleichzeitig lockern sie den Zahnbelag, den Du so mittels Zahnseide oder Interdentalbürsten leichter entfernen kannst.
Das ist drin: Sie enthält oft Fluoride, wie Zinnfluorid und Aminfluorid, die nachweislich die Neubildung von Zahnbelag hemmen. Damit sie kariesvorbeugend wirken, müssen solche Mundwässer mindestens 0,025 Prozent Fluorid enthalten.
Anwendungsgebiet:
- bei freiliegenden Zahnhälse
- bei eingeschränkter Mundhygiene
- nach Parodontitis-Behandlung
- bei Zahnspangen mit Brackets
Beachte: Mehr Fluorid bedeutet keinen besseren Schutz vor Karies. Du nimmst bereits genug Fluorid über andere Quellen, wie fluoridhaltige Zahnpasta, auf? Dann sind zusätzliche Mundspülungen im Alltag oft nicht nötig. Eine Überdosierung von Fluorid ist zwar selten, dennoch sollte man die empfohlene Tagesmenge einhalten.
Antibakterielle Mundspülung bei Zahnfleischentzündung
Bei einer Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) können spezielle Mundwasser helfen, die Entzündung zu lindern und das Bakterienwachstum zu hemmen. Hier findest Du die wichtigsten Wirkstoffe im Überblick:
Antibakterielle Mundspülung mit Chlorhexidin
- antiseptische Wirkstoff wird häufig bei Zahnfleischentzündungen verwendet
- tötet Bakterien ab und hilft Plaque zu reduzieren
- Chlorhexamed-Mundspülungen müssen verschrieben werden und sind besonders effektiv bei schweren Entzündungen
Beachte:
- nur für kurze Zeit (ca. 1–2 Wochen) verwendet werden, da langfristige Anwendung zu Verfärbungen der Zähne führen kann
- Bei zu langer Anwendung kann zudem die bakterielle Mundhöhlenflora gestört werden
Mundwasser mit Cetylpyridiniumchlorid (CPC)
Ein weiteres antibakterielles Mittel, das in einigen Mundspülungen enthalten ist. CPC hilft, Plaque zu reduzieren und das Bakterienwachstum zu hemmen, was die Entzündung lindern kann.
Wasserstoffperoxid Mundspülung
Wasserstoffperoxid bekämpft effektiv die Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen verursachen. Das Wasserstoffperoxid kann in den Zahnschmelz eindringen und dort Farbpigmente verdrängen. Bei regelmäßiger Anwendung kann dies zu einer schrittweisen Aufhellung der Zähne führen.
Beachte:
- Wasserstoffperoxid nur in der empfohlenen Verdünnung verwenden, um mögliche Schleimhautreizungen zu vermeiden
Fluoride
- dienen zwar hauptsächlich zur Kariesprävention
- können die Mundhygiene insgesamt verbessern und wirken sie indirekt gegen Zahnfleischentzündungen

Antibakterielle Mundspülung nach einer Weisheitszahn OP
Nach einer Zahnoperation wird oft eine spezielle Mundspülung empfohlen, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Infektionen vorzubeugen.
Beachte jedoch, dass mindestens 24 Stunden nach dem Eingriff der Mund nicht umspült werden darf.
Hier sind die wichtigsten Punkte zur Verwendung von Mundspülungen nach einer Zahn-OP:
1. Mundspülungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin werden empfohlen, da sie antiseptisch wirken und helfen Bakterien zu reduzieren. So kann das Risiko von Infektionen gesenkt werden.
2. Ein direktes spülen des Mundes nach der Operation wird nicht empfohlen, damit sich der Blutpfropf der Wunde nicht löst. Nach ca 24 Stunden kann mit dem Mundspülen begonnen werden.
3. Mundwasser sollte vorsichtig angewandt werden, ohne starkes Spülen oder Gurgeln. So wird die Wunde nicht gereizt. Es reicht, die Lösung sanft im Mund zu bewegen und dann auszuspucken.
Häufig gestellte Fragen zur Mundspülung
Ist eine Mundspülung sinnvoll und gut?
Ja, eine Mundspülung kann sinnvoll und gut für die Mundhygiene sein, wenn sie in die tägliche Mundpflege integriert wird. Mundspülungen können helfen, Mundgeruch zu bekämpfen, Plaque zu reduzieren, Zahnfleischgesundheit zu fördern und zusätzlichen Schutz vor Karies zu bieten.
Welche ist die beste Mundspülung bei Zahnfleischentzündung?
Die beste Mundspülung bei Zahnfleischentzündung sollte eine sein, die speziell dafür entwickelt wurde und antimikrobielle Eigenschaften hat. Es ist jedoch entscheidend, sich von einem Zahnarzt beraten zu lassen, um die geeignetste Mundspülung für individuelle Bedürfnisse und den Schweregrad der Zahnfleischentzündung zu finden.
Welches ist die beste Mundspülung bei Parodontose?
Die beste Mundspülung gegen Parodontose sollte eine spezialisierte Formel haben, die zur Behandlung von Zahnfleischerkrankungen entwickelt wurde und antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Die Auswahl sollte jedoch in Absprache mit einem Zahnarzt erfolgen, um die effektivste Mundspülung für den individuellen Zustand und die Schwere der Parodontitis zu finden.
Welches ist die beste Mundspülung bei Aphten?
Die beste Mundspülung bei Aphten sollte eine sein, die speziell zur Behandlung von Mundgeschwüren entwickelt wurde und antiseptische oder entzündungshemmende Eigenschaften aufweist. Jeder Mensch hat jedoch andere Bedürfnisse, daher sollte man sich von einem Arzt beraten lassen, um festzustellen, welche Methode für einen selbst am besten geeignet ist.
Was passiert, wenn man Mundspülung trinkt?
Das Trinken von Mundspülung kann gesundheitsschädlich sein und ist keineswegs empfohlen. Die meisten Mundspülungen enthalten Inhaltsstoffe, die nicht zur Einnahme geeignet sind, wie Alkohol und Fluorid. Wenn versehentlich Mundspülung geschluckt wird, sollte man sofort Wasser trinken und bei schwerwiegenderen Symptomen wie Übelkeit oder Erbrechen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.







